Cauda equina
Cauda Equina ist eine verbreitete Erkrankung, die leider immer noch viel zu unbekannt ist. Arthrose, Kreuzbandriss oder HD haben die meisten Hundebesitzer schon einmal gehört, aber Cauda Equina ist für viele kein Begriff. Aus diesem Grund möchte ich die Krankheit hier vorstellen und Ihnen zeigen, bei welchen Symptomen Sie hellhörig werden sollten.
Das Cauda Equina Kompressionssyndrom ist ein Sammelbegriff für verschiedene neurologische Erkrankungen der Wirbelsäule. Sammelbegriff deshalb, weil hier verschiedene Krankheiten die Ursache für „ein und dasselbe“ Krankheitsbild sein können.
Cauda Equina ist zwar eine
Hundeerkrankung, ihr Name bedeutet übersetzt allerdings so viel wie: „der Pferdeschwanz“, also der Schweif des Pferdes. Für diesen Namen gibt es einen bestimmten Grund.
Im Bereich der letzten Lendenwirbel des Hundes endet dessen Rückenmark. Die Rückenmarksnerven treten hier in zahlreichen Nervensträngen aus und genau dies hat optisch Ähnlichkeit mit einem Pferdeschweif. Daher der Name.
Bei der Erkrankung wird „dieser Pferdeschweif“ in irgendeiner Form „eingedrückt“. Dadurch kommt es zu starken Schmerzen, Lähmungen der Hinterbeine, Inkontinenz und vielen weiteren Symptomen.
Die Ursachen für dieses „Eindrücken“ sind vielfältig.
Bandscheibenvorfall, Tumore, Altersschwäche und Genetik
sind hier nur einige Beispiele.
Quelle: http://www.tierklinik-frankfurt.de/media/website-bilder/Cauda-equina1.gif
Auf diesem Bild erkennt man den Knochen, der leicht abgesenkt ist (Pfeil) und somit die Nervenstränge an dieser Stelle "eindrückt".
Am stärkesten gefährdet für dieses Krankheitsbild sind große Rassen, besonders ist hier der deutsche Schäferhund zu nennen.
Die Krankheit ist so deshalb so gefährlich, weil sie oft übersehen wird. Sie tritt häufig erst "im Alter" auf und das veränderte Verhalten des Hundes wird dann als „Alterserscheinung“ eingeschätzt. Die Symptome entwickeln sich langsam und häufen sich mit der Zeit.
Ich habe hier einige Symptome aufgelistet. Sollten Sie
mehrere Merkmale hiervon bei ihrem Hund beobachten, empfehle ich einen Tierarzt aufzusuchen:
· Der Schwanz Ihres Hundes hängt kerzengerade herunter, bewegt sich kaum noch
· Ihr Hund möchte keine Treppen mehr laufen oder ins Auto springen
· Wenn Sie ihren Hund von der Seite anschauen steht er hinten etwas „tiefer“ als vorne
· Ihr Hund „eiert“ beim Laufen
· Die Krallen der Hinterbeine sind stärker abgenutzt als vorne
· Ihr Hund kann die Hinterbeine beim Laufen nicht mehr richtig anheben und schleift die Pfoten über dem Boden
· Er lässt sich ungerne am hintern Teil des Rückens anfassen
· Ihr Hund erscheint hinten „dünner“ als vorne (Abbau von Muskulatur)
· Urin und Kotinkontinenz -> Achtung: fortgeschrittenes Stadium!
Cauda Equina kann mit Medikamenten + Physiotherapie oder auch durch eine Operation behandelt werden.
Auch hier gilt wie immer: Desto früher die Behandlung, desto
mehr Zeit gewinnen Sie mit Ihrem Vierbeiner
und desto größer ist und bleibt seine Lebensqualität!